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shapes of lesbos

Mo. 07.02.2022, 19h ★ cinématte Bern


Solidaritätsfilmabend mit anschliessendem Gespräch - Regie: Jana Stallein; Dokumentarfilm; GR/D 2020, Originalversion mit deutschen Untertiteln, 1h21 - die Einnahmen gegen an das Legal Centre Lesvos

 

Aufnahmen des riesigen Lagers für Geflüchtete auf Lesbos, wo zeitweise über 15.000 Menschen wohnen, nur wenige Wochen vor dem grossen Brand. Es gibt einen offiziellen, und den inoffiziellen Teil, „Moria Jungle“, wo Tausende illegal in den umliegenden Olivenhainen hausen. Innerhalb des Camps macht es einen Unterschied, unter welcher der Hilfsorganisationen man platziert ist, erfährt man von einem Bewohner. In provisorischen Zelten wird Deutsch unterrichtet, von einem jungen Mann, der sich nach seiner Abschiebung schon zum zweiten Mal auf der Flucht aus Afghanistan befindet. Freiwillige Helfer*innen seitens der Geflüchteten treffen hier auf Freiwillige aus ganz Europa, um sich gegenseitig zu schulen. Übersetzer*innen versuchen, auch kulturelle Unterschiede zu vermitteln.

In SHAPES OF LESBOS kommen aber auch die Einheimischen von Lesbos zur Sprache, Wirtschaft und Leben auf der Insel funktionieren nicht mehr wie zuvor. Nicht nur angesichts der Masse der Geflüchteten, sondern auch der Heerscharen von freiwilligen Helfer*innen. Wo am Anfang ungemeine Hilfsbereitschaft war, findet sich Resignation angesichts der Permanenz der Situation. Überall Enge, ein Limit der Kapazitäten, Überforderung. Dazwischen eindrückliche Räume, die sich Geflüchtete wie etwa die sechzehnjährige Martial-Arts-Kämpferin Sohela erschaffen, wo eigentlich kein Raum ist.

Die Filmemacherin Jana Stallein war vor Ort und versucht, verschiedene Perspektiven und Blickwinkel abzubilden. Dazwischen Bilder des Strands mit den zahlreichen Übrigbleibseln der Überfahrt, auf tonaler Ebene überlagert mit Auszügen aus der Berichterstattung über die europäische Flüchtlingspolitik. „Und dann fragt mich einer“ berichtet eine junge Ärztin nach ihrem erschöpfenden Einsatz im Flüchtlingslager Moria „wann es wohl wieder einen Konflikt gibt. Die meisten Kämpfe finden nach 22 Uhr statt, wenn niemand der Helfer*innen mehr da ist.“ (Stefanie Gaus)


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